Vom P-Weg in den Gorilla-Wald und zum Kirchenchor
Finishershirts

Grafik: www.perfect-art.de

Liebe Netzgemeinde,
wer beim P-Weg-Marathon erfolgreich ist, kann sich im Zieleinlauf über eines der begehrten „Finisher-Shirts“ freuen.
Jedes Jahr wechselt deren Farbe und wer von Anfang an dabei war, sollte im Kleiderschrank bereits eine bunte Auswahl dieser Trophäen beisammen haben.
Dass das P-Weg-Team nicht immer exakt die benötigte Menge Shirts bestellen kann, ist einleuchtend. Einen kleinen „Puffer“ muss man immer einberechnen, damit im Ziel niemand mit leeren Händen dasteht.

Doch wohin mit den übrigen Shirts, mit denen, die keinem glücklichen Finisher in die Hand gedrückt werden können?

In die Altkleider-Sammlung kann man sie nicht so ohne Weiteres geben. Zu groß wäre das Risiko, dass die Shirts in oder um Plettenberg herum gleich wieder auftauchen, womöglich getragen von Menschen, die nie erfolgreich am prestigeträchtigen Sauerländer Marathon teilnahmen.

Eine Lösung fand sich aber rasch: „Missenye“ heißt der Partner-Kirchenkreis der Evangelischen Kirchengemeinde in Eiringhausen. Er liegt in Tansania in Afrika, westlich des Viktoriasees in der Nordwest-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche (ELCT) mit Sitz in Bukoba.
In Plettenberg hat Missenye viele Gesichter: Zahlreiche Gäste von dort haben unsere Stadt bereits besucht. Der Kleine Saal unter der Johannis-Kirche ist seit vielen Jahren Treffpunkt für den Arbeitskreis Partnerschaft Missenye-Plettenberg.
In Tansania wären die übriggebliebenen „Finisher-Shirts“ gut aufgehoben, dachten sich die ehrenamtlichen Organisatoren in Plettenberg und sorgten dafür, dass ein „ganzer Schwung“ weißer Finisher-Shirts aus dem Jahre 2010 ihren Weg nach Afrika fanden. Sicher haben sich viele Menschen in Tansania damals gefreut, als die unverhoffte Spende dort eintraf.

Zeitsprung

gorilla_bwindi

Berggorilla im Bwindi-Nationalapark.

Grund zur Freude hatte Anfang diesen Jahres auch die Plettenbergerin Karin Steinmann, als sie eine Nachricht ihrer Freundin Elke erhielt.
Elke befand sich gerade auf einer zweiwöchigen Reise durch Tansanias Nachbarstaat Uganda. Höhepunkt der Reise: Ein Besuch im Bwindi-Nationalpark. Im Schutzgebiet des Bwindi-Waldlands hält sich mit 400 Tieren, nach der letzten Zählung von 2012, ungefähr die Hälfte aller heute noch lebenden Berggorillas auf. Die majestätischen Tiere in freier Natur bewundern zu können, ist ein großes Privileg.

Was Elke aus dem Sauerland bei dieser Gorillasafari jedoch letztendlich „umgehauen“ hat, war die Begegnung mit dem einheimischen Koch ihrer Unterkunft … Elke konnte kaum glauben, was sie dort, gut 6200 Kilometer von zu Hause entfernt, sah: Der Koch trug ein blütenweißes P-Weg-Finisher-Shirt (!) und ließ sich gerne damit ablichten.

Schwarze Christen aus Uganda brachten das Evangelium einst nach Missenye, erst um die Jahrhundertwende folgten die ersten deutschen Missionare aus Bethel.
Wie jedoch das T-Shirt aus dem über 300 Kilometer entfernten Missenye in Tansania bis in den Bwindi-Nationalpark in Unganda kam, ist eine andere, sicher spannende Geschichte …

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Der Koch im Bwindi-Nationalpark hat wahrscheinlich nicht den P-Weg-Marathon absolviert, das Finisher-Shirt steht im dennoch sehr gut.

05. Februar: Kurzes Update

Nach unserem Bericht über das weiße Finisher-Shirt im Bwindi-Nationalpark erreichten uns weitere Fotos von P-Weg-Shirts in Afrika.
Ursula Büsing aus Bddinghausen ist seit vielen Jahren aktiv tätig in der Arbeit mit dem Kirchenkreis Missenye in Tansania und schrieb uns:

Chor Kyaitoke2008-1

P-Weg-Finisher-Shirts als Team-Kleidung für den „Chor Kyaitoke“.

„Es sind über die Jahre viele T-Shirts in der Nordwest-Diözese Tansanias gelandet. Auch der private Hilfsverein „okoa sasa“ (Hilfe Direkt e.V.), der 2007 im Oestertal gegründet wurde, hat viele dorthin geschafft.
Chöre gibt es dort in jeder Gemeinde (Frauen-, Jugend-, gemischte, …). Und gleiche Chorkleidung zu haben, ist natürlich erstrebenswert. Das ist leider mit Kosten verbunden, so dass die P-Weg-Shirts gerne dafür benutzt werden. Bei offiziellen Wettbewerben haben die Chöre aber meist ein anderes extra angefertigtes Outfit. Der Chorleiter (einmal von vorne, einmal von hinten zu sehen) ist Pastor Edson Lugemeleza, der sechs Jahre hier in Plettenberg im Gemeindedienst für Mission und Ökumene gearbeitet und mit seiner Familie im Oestertal gewohnt hat.“

Vielen Dank für diesen ergänzenden Beitrag!

Chor Minziro

Pastor Edson Lugemeleza (sitzend), den viele Plettenberger kennen und schätzen gelernt haben, ist in seiner Heimat Tansania unter anderem der Leiter vom „Chor Minziro“.

Chor Kyaitoke2008